Im Rahmen unseres „Strong Kids Clubs“ haben wir ein Workout rund um das Thema Zootiere durchgeführt. Doch wie stimmt man ein sportliches Workout, bei dem sich alle Beteiligten ordentlich auspowern sollen, auf die Tierwelt ab? Wir haben uns die Bewegungsmuster der Tiere angeschaut und versucht diese in Form von sportlichen Übungen nachzustellen. So wurde aus dem „auf den Knien“ fressenden Warzenschwein eine Unterarmstütz-Einheit und die Flamingos konnten durch einen Lunge-Walk und den die Balance schulenden Einbeinstand imitiert werden. Kombiniert mit interessanten Fakten über die jeweilige Tiergruppe wurde unser Zoo-Workout zu einem absoluten Liebling bei den Kids.
Kinder durchleben viele verschiedene Entwicklungsstadien und Lernphasen. Schon ab einem Alter von sechs Monaten beginnen Babys Gesichtsausdrücke nachzuahmen, ab einem Alter von zwei Jahren beginnen Kinder sich durch die genaue Beobachtung der Umwelt ein Bild von sich selbst zu machen, ein Identitätsgefühl zu entwickeln und sich in bestimmte Rollen hineinzuversetzen. Für diese Entwicklung sind Nachahmung und Imitation ganz entscheidend: zunächst orientieren sich die Kinder vor allem an ihren Eltern. Sie schauen sich die Bewegungen der Eltern in Alltagssituationen ab und nehmen sich diese zum Vorbild: sie beginnen zum Beispiel die Blumen zu gießen oder sauberzumachen, indem sie mit einem Tuch Dreck aufwischen. Das alles wirkt natürlich zunächst recht unbeholfen – doch Imitation scheint der einfachste Weg des Lernens für ein Kind zu sein: Die Nachahmung ist schneller und sicherer als das Lernen durch Versuch und Irrtum.
Entscheidend für das Lernen durch Nachahmung sind die Spiegelneuronen in unserem Gehirn. Da die Spiegelneuronen in Zusammenhang mit empathischem, sozialem und imitierendem Verhalten stehen, bilden sie ein grundlegendes Werkzeug für das Lernen. Spiegelneuronen sind eine Gruppe von Neuronen, die aktiviert werden, wenn wir selber etwas tun, oder wir jemanden dabei beobachten, wie er etwas tut. Zum Beispiel sind es die Spiegelneuronen, die uns zum Gähnen bringen, wenn wir jemand anderes beobachten, der gähnt. Sie erlauben uns, unser Gegenüber zu verstehen – nicht nur denkend, sondern eben auch fühlend. Die Spiegelneuronen unterscheiden hierbei nicht, wer die Handlungen ausführt, die wir beobachten. Ob ein Mensch, ein Roboter, oder eben ein Tier Initiator der ausgeführten Handlung ist, die wir beobachten, ist egal.
Die Anatomie und Fortbewegung unterscheiden sich von Tier zu Tier und besonders deutlich auch zu der des Menschen. Es ist somit naheliegend, dass uns das Nachahmen von tierischen Bewegungen vor körperliche Herausforderungen stellt: Unsere Anatomie ist nicht für das Kabbeln, Robben oder Hüpfen ausgelegt. Die Animal-Movements orientieren sich an der Biomechanik der Tiere und bedeuten für den Menschen somit ein dreidimensionales Ganzkörpertraining. Rumpf, Arme, Beine, Herz-Kreislauf und viele weitere Systeme des menschlichen Körpers werden durch die ungewohnte Nutzung aktiviert und gestärkt. Achtet man auf die korrekte Ausführung der tierischen Übungen, lässt sich also spielerisch ein effektives Ganzkörpertraining für die Kids gestalten.
Ein Training auf Grundlage von Animal-Movements kann sehr facettenreich gestaltet werden: durch Schleichen, Kriechen, Hüpfen, Sprinten, Krabbeln, Stampfen und vieles mehr werden die Kinder in vielen Bereichen gestärkt. Stütz- und Haltekraft, Schnellkraft, Kraft, Ausdauer, Kraftausdauer, Koordination, Rhythmus, Gleichgewicht und viele weitere Fähigkeiten können durch die Animal-Movements gestärkt werden. Hinzu kommt die Begeisterung, die Kinder für Tiere empfinden. Tiere können die meisten Kinder unwahrscheinlich stark faszinieren und verzaubern. Viele Kinder können stundenlang im Zoo verweilen und sich mit den Verhaltensweisen der Tiere beschäftigen. Ein sportliches Workout im Kontext der Tierwelt zu gestalten, kann also helfen die Kids zu motivieren und zu begeistern. Man kann den Kindern nicht nur parallel zum Training spannendes Wissen über die Tiere vermitteln, sondern die Kinder auch an der Gestaltung des Workouts teilhaben lassen. So kann man sich mit kräftigenden Übungen an den Lieblingstieren der Kids orientieren oder sie selbst kreativ werden lassen. Das Animal-Workout kann nämlich viel mehr als nur die klassischen Kraftübungen, die den Tierverhaltensweisen ähneln, umfassen. Beispielsweise können das Galoppieren eines Zebras, das Stampfen eines Elefanten, das Krabbeln einer Krabbe oder das seitliche Hüpfen eines Affen als durchaus beanspruchende Sequenzen eingebunden werden. Kombiniert mit der Nachahmung des entsprechenden Tierlauts steigt der Spaßfaktor des Animal-Workouts erheblich.
Das Nachahmen der Tierwelt muss nicht immer im Rahmen eines ganzen Animal-Workouts geschehen. Die kräftigenden Ganzkörperübungen lassen sich auch ganz einfach in den Alltag der Kids integrieren. So können sie kleine Übungen und Herausforderungen immer wieder in die Fortbewegung in Haus und Garten integrieren. Aufforderungen wie „Hüpfe wie ein Frosch zum Zähneputzen“ oder „Galoppiere drei große Runden wie ein Zebra durch den Garten“ werden die Kids mit großer Freude annehmen. Besonders gut für solch spielerischen Übungen eignen sind natürlich auch Spaziergänge. So wird aus einem für Kinder häufig langweiligen Marsch ein herausfordernder Ausflug, der viel Abwechslung garantiert. Besonders gut lassen sich solche Spaziergänge natürlich mit einem Ausflug in den Zoo kombinieren: die Kinder können vor Ort durch die genaue Beobachtung der Tiere ihre Nachahmungen perfektionieren oder die Imitation weiterer Tiere erlernen.
Weitere tolle Anregungen für spannende, tierische Spiele zu Hause, den Garten, einen Spaziergang oder einen Besuch im Zoo könnt ihr in unserer angehängten PDF finden. Außerdem könnt ihr hier … einige lehrreiche Tiervideos finden, in denen sich eure Kids neben spannendem Wissen auch tolle Animal-Movements abschauen können!
Euer Strong Partners Team.
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